Unter dem Dach zu wohnen gilt heute in vielen Großstädten als Privileg. Das war nicht immer so. Steigt man in dieser Züricher Stadtvilla aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert die Treppen hinauf, nimmt die Raumhöhe von Stockwerk zu Stockwerk ab. Was mit über 4 Metern in der Beletage beginnt, endet hier im Dachgeschoss bei weniger als 2,4 Metern. Vor dem Umbau stand man beim Betreten der Wohnung in einer finsteren Diele. Dank eines neuen Glasdaches ist das Entree heute lichtdurchflutet. Eine Treppe aus weißem Mineralwerkstoff führt auf die Dachterrasse. Zur Wand hin ist ein Leuchtstreifen bündig in die Stufen eingearbeitet. Auch im Wohnzimmer ist die Decke nun geöffnet. Der freigelegte Dachstuhl wird indirekt beleuchtet. Mit Ausnahme weniger Farbakzente dominiert in der Wohnung die Farbe Weiß. Weiße Wände, weiße Einbaumöbel, gebleichte Hölzer und ein mit Weißöl aufgehellter Douglasienboden. Aus der geradlinigen Formensprache sticht die weiße Kochinsel heraus. Mit dynamischen Schrägen und Rundungen geht sie fließend in einen Esstisch über.
Dem Spa geben großformatige, glatte Steintafeln aus Antikmarmor eine nüchterne Gestalt. Hier ist es eine schroffe Wand aus Jura-Krustenstein, die mit der Strenge bricht.