In Rodgau, einem ländlich geprägten Vorort von Frankfurt am Main, liegt das Büro von Schmidt Holzinger Innenarchitekten. Die Büroräume befinden sich in einem ehemaligen Ladengeschäft. Direkt neben dem Gebäude steht ein Pavillon, der einst als Showroom für Holzinger-Küchen diente, doch seit Jahren nicht mehr genutzt wird. Mit dem Umbau des Pavillons haben die Innenarchitekten Ihre Bürofläche erweitert.
Der längliche Raum ist durch drei raumhohe Fenster gegliedert. Im vorderen Bereich befinden sich das Entrée und zwei Computer-Arbeitsplätze. In der Mittelzone trennt ein begehbarer Möbelkubus den Arbeitsbereich von dem hinteren Konferenzbereich mit höhenverstellbarem Besprechungstisch.
Der multifunktionale Kubus ist mittels einer beleuchteten Schattenfuge optisch von der Decke getrennt. Die Fuge dient außerdem als Lüftungskanal zur Raumklimatisierung. Eingefügt in die Möbelfronten des Kubus sind eine Pantry und ein Präsentationsregal für ausgesuchte Oberflächenmuster. Die Pantry ist in einem Rahmen aus geschwärztem Edelstahl eingefasst. Das fugenlos eingearbeitete Spülbecken ist ebenfalls aus diesem Material gefertigt. Die Nischenrückwand ist mit graphitfarbenem Mikromosaik gefliest, bei dessen Herstellung das Glas von Bildschirmen alter Röhrenfernseher recycelt wurde. Im Inneren des Kubus sind ein WC sowie ein Drucker- und Lagerraum untergebracht, deren Zugänge dank griffloser Türen auf den ersten Blick nicht erkennbar sind. Am Fenster gegenüber steht eine Bank, auf der Tabletts für Farb- und Materialkollagen präsentiert werden.
Das innenarchitektonische Farbkonzept des Pavillons besteht aus drei Komponenten: Dem warmen, erdigen Braunton des Stäbchenparketts aus Räuchereiche, dem Schwarz-Weiß-Kontrast der schreinergefertigten Möbel, sowie den Variationen des Wandfarbtons Stonewashed von Caparol Icons, einem feinen verwaschenen Blaugrau. Diese Farbe ist auch der Grundton im Blütenmotiv der Tapete. Die Stirnwand im Konferenzbereich ist zu akustischem Zweck mit einem nahtlos verarbeiteten Stoff in hellem Jeansfarbton bespannt.
Beim Betreten des WCs ändert sich die Raumstimmung. Helle Farbtöne sind aus dem kleinen Raum verbannt. Hier finden sich nur dunkle, gesättigte Farben. Die Wände sind mit kleinformatigen keramischen Fliesen in kräftigem Graublau gestaltet. Dank der winzigen Unebenheiten auf ihrer Oberfläche, vermitteln die Fliesen den Eindruck von Natürlichkeit und Tiefe. Pendelleuchten in Form von Rauchglaskugeln geben ein sanftes und blendfreies Licht.